Kopenhagen im Sommer: Städte-Trip und Strand-Urlaub

Das nächste Ziel unserer Reise ist Kopenhagen, die Hauptstadt Dänemarks. Malmö und Kopenhagen trennt eine Menge Wasser und die 8 km lange Øresundbrücke. Trotzdem gibt es viele faszinierende Unterschiede zwischen den beiden Städten.

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Voller Tatendrang im Bus nach Kopenhagen.

Nach ein paar herrlichen Tagen in Malmö ging es auf unserer „Malmöhagen“-Tour weiter nach Kopenhagen. Hierzu fährt man einmal kurz über die Øresundbrücke – und schon ist auf der anderen Seite alles anders: Eine andere Sprache, eine andere Währung (also auch ein anderer Wechselkurs) und so weiter. Die Überfahrt kostet gerademal 5€. Wer also in einer der beiden Städte ist, sollte sich definitiv einen Tagesausflug in die andere gönnen.

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Leaving Malmö. Bei der Überfahrt konnten wir nochmal unserem Strand winken.

Mit Zug und Bahn durch ‚København‘

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln konnten wir Kopenhagen ziemlich schnell erkunden. Es gibt die Metro (verschiedene U-Bahn-Linien) und Regional-Züge, die auch an entlegenere Orte wie etwa an den Strand fahren. Leider kostet eine einzelne Fahrt umgerechnet 3,60€ und ein Tagesticket lohnt sich auch erst ab 4 Fahrten pro Tag. Es gibt auch hier, wie in Malmö eine Art Kundenkarte, mit der man Rabatt auf die Fahrpreise bekommt. Allerdings kostet sie 8€ Pfand – das lohnt sich also nur, wenn man wirklich längere Zeit in Kopenhagen verbringen möchte.

Metrostation in Kopenhagen. Die Ubahnen fahren hinter Glasschiebetüren vor.
Metrostation in Kopenhagen. Die U-Bahnen fahren hinter Glasschiebetüren vor.

Die Stadt komplett zu Fuß zu erkunden wäre ein sehr ehrgeiziges Ziel, denn Kopenhagen hat ca. ½ Million Einwohner und ist dementsprechend groß. Wer nicht Metro fahren möchte, kann sich auch an zahlreichen Stationen ein Fahrrad leihen. Das ist nicht unbedingt günstiger, aber immerhin ist man damit in Bewegung und passt sich hervorragend dem Stadtbild an.

[infobox color=green]Warum fahren die Dänen so viel Fahrrad?
Autos sind in Dänemark extrem hoch besteuert und kosten dadurch etwa zwei- bis dreimal so viel wie in Deutschland. Deshalb fahren die meisten Dänen entweder mit uralten Autos durch die Gegend (das sind wohl die einzig bezahlbaren) oder steigen aufs Fahrrad um. Dafür eignet sich Kopenhagen wunderbar, denn die Stadt ist schön flach und mit eigenen Fahrrad-Spuren perfekt für den Fahrradverkehr ausgebaut.[/infobox]

Sightseeing in Kopenhagen

In „Köbenhaahn“, wie Kopenhagen in etwa von den Dänen ausgesprochen wird, gibt es viel zu sehen. Die meisten Touristen machen wahrscheinlich denselben Fehler wie wir bei unserem ersten Besuch 2014 und rennen schnurstracks zur kleinen Meerjungfrau! Diese Statue gehört zum Stadtbild wie das Manneken Pis zu Brüssel – und ist mindestens genauso enttäuschend. Für einen Besichtigung der „Lille Havfrue“ lauft ihr unverhältnismäßig lange die Hafenpromenade entlang und findet am Ende eine etwa einen Meter große Bronzefigur vor – umringt von Touristen. Unser Tipp deshalb: Spart euch das! Es gibt so viel Schöneres in Kopenhagen zu sehen. Hier ein paar Beispiele:

Jahrhundertelang kannte das dänische Königshaus wohl nur einen männlichen Vornamen und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Gebäude den Namen Christian tragen – benannt nach ihren Herrschern von Christian IV bis Christian IX – wie auch die Christiansborg.

Das ehemalige Herrschaftshaus Christiansborg.
Das ehemalige Herrschaftshaus Christiansborg.

Die heutige Christiansborg ist schon das fünfte Gebäude auf diesem Platz und wurde wie ihre Vorgänger  auf die Ruinen der alten Anlage errichtet. Warum so viel Zerstörung? Nun, die ersten beiden mittelalterliche Schlösschen fielen diversen Eroberungskriegen zum Opfer. Aber Christiansborg I und II waren opulente Gebäude. Leider hatten sie aber eine Schwachstelle: Ihre Abflussrohre. Die waren nämlich in beiden Gebäuden aus Holz und als sie einmal Feuer gefangen hatten, gab es keine Hilfe mehr: Beide Schlösser brannten bis auf die Grundmauern nieder.

Die heutige Christiansborg ist sicherlich das größte, aber nicht unbedingt schönste Exemplar in dieser Geschichte. Wir haben uns eine Besichtigung der Ruinen gegönnt. Dabei haben wir einiges über zweifelhafte Architektur-Ideen (wie hölzerne Abflussrohre) und dänische Geschichte gelernt.

Shopping und Places-To-Be in Kopenhagen

Auch jenseits der Chrsitiansborg gab es in der Innenstadt viel zu besichtigen. Dort steht eine ganze Reihe beeindruckender Kirchen. Die meisten von ihnen sind wie Christiansborg einige Male abgebrannt und wiederaufgebaut worden und erzählen beeindruckende Geschichten der Stadt.

Gleich drei dieser schönen Kirchen liegen unmittelbar an der Strøget, einer langen Shoppingstraße mit vielen bunten Geschäften und Restaurants. Die Strøget beginnt am Rathausplatz und endet nahe beim Kongens Nytorv. An diesem Platz befindet sich die Shoppingmal Magasin du Nord (ähnlich dem Berliner KDW). Bis dorthin ist es schon ein gutes Stück weg, aber ihr solltet jetzt nicht aufgeben. Denn vom Kongens Nytorv (auf Deutsch: Des Königs neuer Markt) kommt man sehr schnell zu Nyhavn, einem Binnenhafen Kopenhagens. Das ist meiner Meinung nach der schönste Ort in der Stadt!

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Der Nyhavn. Mein Lieblingsort in ganz Kopenhagen.

Während unserer Sightseeing-Tour haben wir viele Möglichkeiten entdeckt, Kopenhagen von oben zu betrachten. Zum Beispiel vom Rathaus-Turm oder dem Kirchturm der Frelsers Kirke aus. Leider sind sie aber alle kostenpflichtig. Die günstigste und empfehlenswerteste Option ist meiner Meinung nach der Rundetaarn (deutsch: Runder Turm). Denn hier zahlt man knapp 3€ für einen wunderschönen Rundum-Blick von der Aussichtsplattform.

Strand gut – alles gut

Sightseeing in Kopenhagen macht unglaublich viel Spaß, aber es ist auch wirklich teuer. Bei unserem Städte-Tipp rann und das Geld nur so durch die Finger – weil beispielsweise eine Postkarten-Briefmarke 3€ pro Stück kostete. Aber zum Glück konnten wir uns von dem ganzen Trubel am Wasser erholen. Dafür empfehlen wir euch den Amager Strand nahe der Øresundbrücke.

Dort könnt ihr euch zwischen den Dünen oder auf dem naturbelassenen Sand ausstrecken und nach Malmö hinüberwinken. Der perfekte Abschluss für unsere Reise!

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