Kurzurlaub in Malmö: Stadt, Strand und Schweden

Wir hatten drei volle Tage in Malmö. Genug Zeit, um die Innenstadt und den Strand zu entdecken. Und nebenbei haben wir noch einige Eigenheiten der Schweden kennengelernt.


Malmö_TurningTorso_pilzli

Betrachtet man Ansichtskarten von Malmö, bekommt man schnell den Eindruck, dass es in dieser Stadt nur zwei Sehenswürdigkeiten gibt: Einen schraubenförmigen weißen Turm und die Brücke nach Kopenhagen. Das klingt ein bisschen als würde man sagen, dass Schönste an Augsburg ist die Autobahn nach München. Aber ähnlich wie meiner Heimatstadt, würde man auch Malmö mit dieser Behauptung Unrecht tun.

Wir haben uns beim Sightseeing vor allem von unserer Nase und dem Wetter führen lassen – und sind so auf viele tolle Überraschungen gestoßen. Aber natürlich haben wir auch die Brücke und den Turm gesehen.

Vom Hafen in Malmö zur Unterkunft

Wir kamen etwa eine Stunde später an unserer Unterkunft an als geplant. Das lag vor allem an dem Shuttle-Service, den wir vom Hafen zum Bahnhof angenommen hatten. Falls euch Finnlines einmal einen Shuttle-Service in Malmö anbieten sollte: Lehnt ihn ab! Wenn es euch nichts ausmacht vom Anleger einen Kilometer zur nächsten Bushaltestelle zu laufen. Er besteht nämlich aus einem Bus, der euch ca. 45 Minuten nach Anlegen im Hafen von der Fähre abholt und an ein viel zu kleines Taxi weitergibt, auf das ihr dann nochmal 20 min warten dürft, wenn beim ersten Mal nicht alle Passagiere reingepasst haben.

Kopenhagen_Malmö_Sonnenuntergang
Blick auf den Abendhimmel über Kopenhagen von Malmö aus

Endlich am Bahnhof angekommen zogen wir uns am nächstbesten Bankomaten ein paar Schwedische Kronen für den Bus. Viel Bargeld brauchten wir aber in Schweden nicht. Selbst an Jahrmarkt-Ständen konnten wir mit der Kreditkarte zahlen.

Nur in den meisten Bussen werden weder Karte noch Bargeld angenommen. Stattdessen muss man sich eine sogenannte Jojo-Kort besorgen und die mit Fahrten aufladen (das geht auch ganz praktisch per App.) Nur wenn man frisch in einer Stadt angekommen ist, hat man dafür ehrlich gesagt keinen Nerv. Zum Glück haben wir am Bahnhof Hilfe von einem Angestellten bekommen, der perfektes British English sprach und uns ein Ticket organisierte.

Tag 1 – Immer der Nase nach: Gamla Staden und Malmö Festival

Sonnenuntergang_Malmö
Sonnenuntergang bei unserer Ankunft in Malmö

Unser Airbnb-Apartment lag ca. zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Pro Nacht haben wir zu zweit 40 € gezahlt und hatten alles, was man sich als Selbstversorger nur wünschen kann.

Wir hatten nur leider im Vorfeld keinen Stadtplan organisieren können und so beschlossen wir mittels Fußgänger-Navi in Richtung Stadt zu laufen und das Malmö Festivalen zu suchen. So ein Navi ist die beste Entscheidung, wenn man eine Stadt zum ersten Mal sieht. Ohne es wirklich zu beabsichtigen, sind wir so an wunderschönen Ecken vorbeigekommen.

 

Schwedische Grundnahrungsmittel…

Skandinavier trinken leidenschaftlich gern Kaffee und deshalb brühen sie ihn mit sehr viel Liebe und in guter Qualität. Im Café Satori bekommt man ein köstliches Gebräu, das wir liebevoll „Hallo wach“-Kaffee getauft haben. Außerdem gibt es dort eine leckere vegetarische/vegane Speisekarte.

In schwedischen Supermärkten kann man nur Getränke mit bis zu 4% Alkohol kaufen. Wein, Cider oder noch härteren Stoff gibt es nur im Systembolaget, der für schwedische Verhältnisse sehr kurze Öffnungszeiten hat. Ein Besuch lohnt sich aber definitiv.

…und das Malmö Festival

Tag 2 – Strand, Turning Torso und Schlosspark

Für Freitag, unseren zweiten Tag, war es durchweg warm uns sonnig angesagt. Was lag also näher als ein Ausflug an den Strand? Dorthin fuhr uns die Buslinie 7 – eine empfehlenswerte Haltestelle ist „T-Bryggan“. Dort wird man ziemlich genau in der Mitte des Strandes hinausgelassen und kann sich frei entscheiden, in welche Richtung man lieber gehen möchte (zur Öresund-Brücke oder zum Turning Torso). Wir blieben allerdings lieber in der Mitte.

Auf dem Steg (Schwedisch Brygga) kann man sich wunderbar sonnen.
Auf dem Steg (Schwedisch Brygga) kann man sich wunderbar sonnen.

Das Wasser war ein wenig frisch, aber wunderbar klar – absolut empfehlenswert!

Den Rückweg traten wir spontan zu Fuß an und wurden wiedermal für unseren Bewegungsdrang belohnt. Unser Weg führte nämlich durch den Slotsparken; einen wunderschönen Park, in dem das mittelalterliche Malmö-Schloss steht und viele Brücklein und Bächlein geradezu um das beste Fotomotiv wetteifern.

Im Schlosspark befindet sich unter anderem das Malmöhus, eine Burganlage im Renaissancestil – die ältesten Teile stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das ist für die verhältnismäßig junge Geschichte Schwedens wirklich alt. Leider waren wir an dem Abend zu spät für eine Besichtigung.

Tag 3 – Kirchen und Abschied von Lilla Torg

An unserem letzten vollen Tag in Malmö wollten wir nun mit etwas mehr Planung auf Sightseeingtour gehen. Dabei stießen wir auch auf zwei Hamburg Referenzen.

Auch in Malmö kann man auf den Kiez gehen.
Auch in Malmö kann man auf den Kiez gehen.
st_pauli_kyrka_Malmö
St. Pauli Kyrka in Malmö

Das Restaurant Kiez und die St. Pauli Kirche erinnerten uns an unseren Heimathafen Hamburg. Leider war die Kirche wegen Renovierung geschlossen, aber St. Petri in der Altstadt konnten wir dafür besichtigen.

St. Petri: von außen Backstein...
St. Petri: von außen Backstein…

Innen elegant und weiß verputzt.

Auch das Malmöer Rathaus hätten wir gerne besichtigt, aber ähnlich wie die St. Pauli-Kirche befand es sich im Umbau und den malerischen Anblick der Baustelle ersparen wir euch lieber.

Nach diesem Sightseeing-Stationen zog es uns wieder zum Café Satori und zum Lilla Torg, dem kleinen Mittelaltermarkt in der Altstadt. Hier nahmen wir schon mal gedanklich Abschied von Malmö, denn am nächsten Tag sollte es weiter gehen nach Kopenhagen.

Wir werden dieses nette Land mit seinen perfekt Englisch sprechenden, Zebrastreifen respektierenden Bewohnern und seinen hübschen Geldscheinen (mit unter anderem Astrid Lindgren und Ingmar Bergman) sehr vermissen!

 

2 Kommentare

  1. Hammer Bilder! 🙂 <3 Jetzt kann ich mitreden 😀

  2. Toller Bericht! Da kann man ja neidisch werden! ❤️